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1. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 7

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
3. Die Phnizier. 7 Volksstamm jene Inseln selbst in Besitz nahm, siedelten sich die Phnizier auf Sizilien, Sardinien und Korsika und auf der mittleren Nordkfte Afrikas an. Hier grndete die tyrische Knigs-tochter Elissa (Dido) das spter so mchtige Karthago. Bei weitem 880 am wichtigsten waren die Niederlassungen in dem gold- und silber-reichen Tarsis (dem sdlichen Spanien). der zweihundert Städte erhoben sich hier, unter. denen Gades (Cadix) die mchtigste und blhendste war. Wie die meisten alten Völker verehrten auch die Phnizier die Leben erzeugenden Lichtmchte des Himmels und die Krfte der Natur, die sich im Wechsel des Erdenlebens offenbaren. Ihr oberster Gott war Baal, der Herr des Himmels, dessen gewaltige Kraft sich in den Wirkungen der Sonne kund gibt. Ihm zur Seite stand die weibliche Gottheit Aschera, die Leben gebende Naturkraft, welche die Erde mit Pflanzen und Frchten bekleidet, den drstenden Fluren die nhrende Feuchtigkeit zufhrt, Flsse und Meere mit Fischen fllt. Am gefrchtetsten unter den Mchten des Unheils und des Todes, denen die Phnizier mit Menschenopfern und Selbstverstmmelungen dienten, war Moloch, der Feuergott in seiner zerstrenden und ver-nichtenden Gestalt. Vor seinem Tempel stand die eherne Bildsule des Gottes, und in die glhenden Arme, die er wie zum Empfange emporstreckte, legte man die Opfer, die dann in den mit Feuer ge-fllten Schlund hinabrollten. Die weibliche Seite des Feuergottes Moloch war die keusche Mondgttin Astartc, die unter dem Bilde des reinen, heiligen Feuers verehrt ward, und deren Dienst nur jungfruliche Priesterinnen besorgten. Melkart (Herakles) war der Stammgott der Tyrer, der Schutzgott der Seefahrten und des Handels, in dessen Hand die Geschicke der Könige, der Reiche und Städte gelegt sind. Wie die Sonne am Himmelsgewlbe einherzieht, so durchwandert Melkart die Erde und gibt dem Menschenleben Gesetz und Ordnung. Am. Ausgange des Mittellndischen Meeres hat er an _ beiden Seiten als feste Sttzen der Erde die Weltsulen aufgerichtet, die das Altertum die Sulen des Herkules" nannte. Die einzelnen Städte Phniziens waren anfangs alle frei und unabhngig. Doch bten einige von ihnen eine gewisse Vorherrschaft der die anderen aus. Zuerst besaen Byblus und Berytus das grte Ansehen. Spter trat Sidon an die Spitze des phnizischen Stdtebundes, und darauf ging die Vorherrschaft auf Tyrus der. Auf der Alttyrus gegenberliegenden Felseninsel siedelten sich tut 13. Jahrhundert eine Anzahl reicher Kaufleute aus Sidon an. In kurzer Zeit entstanden prachtvolle Gebude, Palste und Tempel, Hafen-und Wasserbauten von wunderbarer Gre und Festigkeit. Tyrus' Glanzperiode fllt in die Regierungszeit des Knigs Hiram, [Um 950

2. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 14

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
14 Ii. Das griechische Heldenzeitalter. ekrops aus Unter-gypten in Attila und erbaute die Burg Ke-kropia in Athen, Kadmos kam aus Phnizien nach Bvtien und legte durch Erbauung der Burg Kabmea den Grunb zu der tobt Theben Danaos aus Ober-gypten lie sich in Argolis nieber und wrbe der Ahnherr der Herrscherhuser von Argos, Tiryns und Mykenae. Spter wauberte Pelops, des reichen Tantalus Sohn, aus Phrygien in die sbliche Halbinsel ein und erlangte durch List und Gewandtheit im Wagenkampfe die Herrschaft der Elis, von wo aus sich sein Geschlecht der die ganze Halbinsel verbreitete und ihr den Namen Peloponnes, b. i. Pelops-insel" gab. Das gesamte Weltall erschien den Griechen als ein beseeltes und belebtes Ganze, in dem eine zahllose Gtterwelt vielgeschftig waltete, an Krper und Geist, an Empfindungen und Leibenschaften den Menschen hnlich, aber vollkommener und mchtiger. Unter den zwlf Gttern des Himmels, die auf dem Olymp thronen und darum die olympischen" genannt werden, steht oben an Zeus (bei den Rmern Jupiter), der König und Vater der Götter und Menschen, dem Blitz und Donner, Sturm und Wind zu Gebote stehen, und der daher auch mit dem Blitzstrahl in der Rechten und mit einem Abler abgebildet wirb. Seine Gemahlin nnb Schwester ist Here (Juno), die Stifterin und strenge Wchterin des Ehestanbes. Pallas Athene (Minerva), Zeus' blauugige" Tochter, aus bessen Haupte sie in voller Kriegsrstung entsprungen, ist die Gttin der Veisheit und des Verstandes, welche die Menschen die ntzlichen Gewerbe lehrt und als Kriegsgttin den Schlachtplan entwirft. Hephstos Vulkan, der Gott des Feuers, ist der Begrnder der Schmiedekunst; seine Werksttte befindet sich im Innern der sener-speienden Berge, wo er mit seinen Knechten, den Cyklopen, rstig arbeitet. Hestia (Vesta) ist die Gttin des Herdfeuers; wer dem-selben nahte, galt als Schutzbefohlener des Hauses. Apollo ist der strahlende Lichtgott; von ihm stammen die schnsten Gaben, die das menschliche Leben erheitern und erheben, die Dichtkunst, die Musik und der Gesang. Artemis (Diana) ist die keusche Monbgttin, die als rstige Jger in die Berge und Talschluchten burchstretft, in khlen Quellen und Bchen 6 ab et ober in der Nacht den erquickenden Tau auf die drstende Erde ausgiet; sie ist zugleich, wie ihr Zwil-lingsbruder Apollo, die erhaltende und zerstrende Gewalt, deren Groll man in alter Zeit durch blutige Menschenopfer shnen zu mssen glaubte. Ares (Mars) ist der ganz in Waffen gehllte Kriegsgott, der am Toben der Schlacht Gefallen hat. Aphrodite (Venns), die aus dem Schaum des Meeres geborene Tochter des Zeus, ist die Gttin der Liebe und Schnheit. Hermes (Merkur) *

3. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 3

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
1. Die gypter. 3 Ein anderes groartiges Bauwerk mar das Labyrinth, der Reichstempel, den König Amenemhet Iii. am Eingange des von ihm urbar gemachten Fajnui erbauen lie. In der Nhe des Labyrinths lag der See Meri ,Moeris), den Amenemhet Iii. ausgraben lie, um den berflu des Slwassers anzusammeln und durch Abzugskanle dem von der berschwemmung nicht erreichten Fajnm zuzufhren. Die Religion der alten gypter war ein einfacher Natur-dienst. Die Sonne galt ihnen als Abbild des hchsten Gottes, der unter mancherlei Namen und Gestalten, am allgemeinsten als Cfiris verehrt wurde. (Seine Gemahlin und Schwester war Isis, die Gttin des Mondes. Sonne und Mond bedingen durch ihr Kommen und Gehen den Wechsel der Tages- und Jahreszeiten, sie bringen den gyptern die befruchtenden Fluteu des Niles und die grnenden Saaten. Und so sahen sie zugleich in Osiris den segenspendenden Nil und in Isis die Erde, die Mutter alles Lebens. In On oder Heliopolis in Unter-gypteu stand das Heiligtum des Sonnen-gottes, und in der Hauptstadt Memphis wurde der heilige Stier Hapi (Apis) unterhalten, in dem man sich die Seele des Gottes wohnen dachte. Bei seinem Tode trauerte das ganze Land, bis die Priester einen neuen gesunden hatten. Er mute von schwarzer Partie sein, einen weien Fleck auf der Stirne und einen kferartigen Knoten unter der Znnge haben. Auer diesem verehrten die gypter noch andere Tiere, so die Katze, das Krokodil, den Ibis und Sperber. Die Fortdauer der Seele nach dein Tode war nach dem Glanben der gypter von der Erhaltung des Leibes abhngig. Darum balsamierte man die Leichen sorgfltig ein und brachte sie so .zur Grnft, wo sie sich als sogenannte Mumien bis auf den heutigen Tag erhalten haben. Als erster König gyptens gilt Mena (Menes), der die Stadt Memphis grndete. Spter wnrde Theben die Hauptstadt des Landes. Ans der hchsten Stnse der Macht und Blte stand gypten unter Rarnses Tl., der groe Prachtbauten im Niltale auffhren [1350 lie und den Versuch machte, den Flu mit dem Roten Meere dnrch einen Kanal zu verbinden. Die Herrschaft der thiopier der gypten war nur von kurzer Daner. Nach ihrer Vertreibung regierten zwlf Fürsten gemeinschaftlich und -stellten als Denkmal ihrer Herrschaft das zerstrte Labyrinth in grerem Umfange wieder her. Ein Gttersprnch hatte ihnen verkndet, da demjenigen von ihnen die Herrschaft der ganz gypten beschieden sei, der ans einer ehernen Schale opfern wrde. Nun traf es sich, da bei einem Opferfeste der Priester ans Versehen nur elf goldene Schalen herumreichte. Da nahm der letzte der Fürsten, Psametik, seinen ehernen 670

4. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 60

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
60 Vi. Das alte Rom. Saturn, der Gemahl der gtigen Mutter Erde, die den emsigen Flei der Menschen mit Flle und Reichtum lohnt. Das Hanptfest des Gottes, die Saturnalien, fand im Dezember statt und wurde mit Gastgelageu und Schmausereien begangen. Ein Verwandter Satnrns war Faunns, der gute Geist der Berge, der Triften, der Fluren, ein Stifter milder und frommer Sitte. Neben Jnpiter war Mars, der Gott des Krieges, der eigentliche Nationalgott Roms. Janus war der Gott alles Anfanges und Einganges, der an der Pforte des Himmels, der Stadt, des Hanfes, des Jahres steht, der Gott des Zeitenwechfels, der mit einem Antlitz vorwrts, mit dem andern rckwrts schaut, dem der erste Monat im Jahre, der erste Tag im Monat geweiht war. Vesta, die Gttin des Herdes, war eine der am hchsten verehrten Gttinnen des alten Rom, ihr Tempel mit dem immer lodernden Herdfeuer der Mittelpunkt der Stadt und des Staates. Sechs Jungfrauen, Vestalinnen, waren die Priesterinnen der Gottheit und Hterinnen des ewigen Feuers, deffeu Erlschen als schlimmste Vorbedeutung fr den Staat galt. Neben dem Herde jedes Hanfes standen die Peuateu, die Hausgtter, denen man tglich Opfergaben darbrachte und alles anheimstellte, was die Familie in Freud und Leid bewegte. 2. Die Könige und ihre Bertreibung. Sieben Kuige herrschten der Sage nach der Rom. Nnma Pompilius werden die meisten gottesdienstlichen Einrichtungen zugeschrieben. Dem Janus erbaute er einen Tempel, der nur im Kriege geffnet wurde. Unter Tnllus Hostilius brach ein Krieg mit Albalouga aus, welcher durch den Zweikampf der Horatier mit den Curiatieru zu Gunsten Roms entschieden wurde. Die Bewohner Albalongas muten sich ans dem Hgel Clius ansiedeln. Aliens Martins lie die gottesdienstlichen Gesetze Nitmas auf steinerne Tafeln schreiben und auf ffentlichem Markte aufstellen. Er besiegte die Latiner und siedelte einen Teil derselben auf dem aveutinischen Hgel an. Tarquinins Priscus (der Alte) fhrte glckliche Kriege gegen die Latiner und Etrnsker und ntigte sie zur Anerkennung der rmischen Oberhoheit. Er schuf jene unterirdische Abzngskanle (Kloaken), die noch heute als ein Wunderwerk der Baukunst angesehen werden, und gewann durch Trockenlegung der sumpfigen Niederungen Raum zum Forum (Marktplatz) und zitm Cirens Maximus (Rennbahn); auf dem Kapital legte er den Grund zum Tempel des Jupiter. Servius Tullius fgte den bereits angebauten Hgeln Palatinns, Kapitolinns, Qnirinalis, Calius und Aentinus noch den (Ssguilinus und Vi min eilts

5. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 97

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
2. Die alten Deutschen. 97 zug, zu dem sich ihm Jnglinge freiwillig anschlssen, die dann im Frieden in der Regel bei ihm blieben und sein Gefolge bildeten. Die Bewaffnung der Deutschen war einfach. In der Linken trugen sie einen Schild von Holz, bunt bemalt und mit Fellen berzogen, in der Rechten den Spie, den sie zu Hieb, Sto mtd Wurf gebrauchten. Auerdem hatten sie auch Schwerter, Streithmmer und Streitxte, Keulen, Bogen und Pfeile. Die Waffen waren des Deutschen grter Schmuck; sie begleiteten ihn berall hin, in die Beratungen wie zum Schmause, ja selbst ins Grab. Mit den Waffen in der Hand zu sterben, galt als der schnste Tod. War der Krieg so eigentlich das Handwerk der freien Männer, so taten sie auch alles, um sich schon in der Jugend dazu geschickt zu machen und sich auch im Frieden die Gebtheit in den Waffen zu erhalten. Die Spiele der Jnglinge waren nur solche, die ihnen Strke und Gewandtheit verleihen konnten. Die Religion der alten Deutschen gibt davon Zeugnis, da sie eine Ahnung hatten von dem, der Himmel und Erde geschaffen hat, der der Vater ist aller Menschen, der das Gute liebt und das Bse straft. Ihr oberster Gott hie Wodan (Odin), der Allvater, der oberste Lenker der Welt, von dem alles Gute kommt, der die Schlachten lenkt und den Sieg verleiht. Er thront in seiner himmlischen Wohnung, auf einem Hochsitz, von leuchtendem Golde gefertigt, von wo aus er mit seinem einzigen Auge die Erde und die Wohnungen der Menschen berschaut. Zwlf niedere Götter, Asen genannt, untersttzen ihn in der Weltregierung. Seine Gemahlin Frigga die Beschtzerin der Ehe, teilte mit ihm den Herrschersitz. Seine Shne waren der einhndige Kampfesgott Ziu und Donar (Thor), der Gott des Donners, der der Wind, Regen und Wolken gebietet, sich durch Blitz und Donner offenbart, aber bei aller Schrecklichkeit doch den Menschen freundlich gesinnt ist und die frncht-bringende Erde beschtzt. Neben ihnen wurden noch verschiedene andere Götter und Gttinnen verehrt: so Baldur, der jugendliche Lichtgott, der schnste, beredteste und sanfteste der Asen; Nerthns, die fruchtbringende, Freude und Segen spendende Mutter Erde, und Freyja, die Gttin der Liebe. Loki war der bse, trgerische, un-heilstiftende Gott, Hella die Gttin der Unterwelt, die in furcht-barer Gestalt im Dunkel der Erde thront. Auerdem gab es fr die Deutschen noch eine Menge Wesen, welche zwischen den Gttern und Menschen stehend, die Kraft besaen, den letzteren zu helfen oder zu schaden, als: Elsen, Nixen, Kobolde, Riesen und Zwerge. Der Riesenheimat entstammten die drei Schicksalsgttinnen, die Nornen, von welchen eine die Vergangenheit, eine die Gegenwart und eine die Zukunft darstellt. Schmelzer, Leitfaden. 7

6. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 98

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
98 Ix. Das rmische Kaiserreich und die Germanen. Das Christentum. Die Deutschen glaubten an ein Leben nach dem- Tode. Die im Kampfe Gefallenen werden von den Walkren in den Gtter-hnnmel Asgard getragen, wo sie in der schnen Himmelsburg Walhalla ein glckliches Leben führen. Die ruhmlos Gestorbenen dagegen kommen nach Niflheim, wo die finstere Hella herrscht. Wenn einst Loki von den brigen Gttern in der Tiefe der Erde wird eingeschlossen sein, dann wird die Welt in Feuerflammen aufgehen, und Allvater einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen, in welcher kein bel ist. Ihren Gttern dienten die Deutschen in heiligen Hainen, auf hohen Bergen, an heiligen Quellen oder Seen. Ihre Abstammung leiteten die alten Deutschen (nach Taeitus) vom Gotte Tuisto her, dessen Sohn Mannus als der erste der Helden und der Vater der Menschen in Volksliedern gefeiert wurde. Sie zerfielen in eine Menge grerer und kleinerer Vlkerschaften, von denen folgende die merkenswertesten sind: die Chatten in dem jetzigen Hessen; die Hermunduren in Thringen; die Cherusker vou der Weser bis zum Harz; die Langobarden auf dem linken Ufer der unteren Elbe; die Markomannen am Main; die Wandalen am Nordabhange des Riesengebirges; die Semnonen an der schwarzen Elster und Spree; die Burgunder au der Warte und Netze; die Goten an der Weichsel; die Friesen an der Nord-see; die Kimbern und Teutonen auf der Halbinsel Jtland; die Sachsen links von der unteren Elbe; die Angeln nordstlich von diesen. Erst zu Anfang des 3. Jahrhunderts u. Chr. begannen sich die einzelnen Vlkerschaften zu greren Bndnissen zu vereinigen. So traten die am Mittel- und Niederrhein bis nahe der Wesergegend sehaften Stmme zu dem Bunde der Franken zusammen, die sich in salische und ripuarische Franken schieden. In den nrdlichen Umgebungen des Harzes, von der Elbe bis zur Ems und Eider, entstand aus der Vereinigung der Cherusker mit anderen Vlkerschaften der Bund der Sachsen. Das Land in der Gegend der Weichsel, von der Ostsee bis zu den Karpathen hatten die Goten inne, die sich allmhlich der die weiten Flachlnder des Ostens bis zum Dou und den Mndungen der Donau ausdehnten und sich in Ost- und Westgoten schieden. Den Kern der Sneven bildeten die Semnonen; ihre Bestandteile trennten sich im Laufe der Zeit voneinander und gingen zum grten Teile in den Alamanncn auf, welche die fruchtbaren Ebenen am Oberrhein bewohnten.

7. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 15

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
1, Griechenland und seine Bewohner. 15 ist der Gott der List und Verschlagenheit, der schlauen bergebung und des Betruges, der Schutzgott der Mrkte, Hfen und Lanb-straen, wo ausgerichtete Steine und Bilbsnlen seine Nhe verkn-beten; als Bote der Götter hat er bereit Rat und Befehle den Menschen mitzuteilen, sie ans ihren Reisen zu Begleiten und vor Gefahren zu schirmen. Wie Zeus im Himmel und auf Erben, so herrscht sein Bruder Poseidon ineptun > im Meere. Mit seinem Dreizack whlt er das Meer ans, ba die Wogen brattbettb an die Felsenksten schlagen und die Strme wilb aufbrausen; er stt in die Erbe, ba sie erzittert und erbebt, ba die Felsen zerspalten und Inseln aus der Tiefe emporsteigen. Demeter Ceres) ist die Mutter der Erbe, die alle Frchte des Felbes zur Reife bringt und am Pflgen und Sen, am Schneiben und Garbenbinben sich erfreut. Neben biesen 12 hheren Gttern nahmen die Griechen noch eine Menge nieberer Gottheiten an, welche die Umgebung und Dienerschaft der Olympischen bilbeten. Dazu kamen dann noch bte Heroen ober Halbgtter, b. i. vergtterte Menschen, die sich durch Tugenb, Strke, Geist und Schnheit der das gewhnliche Ma erhoben. Man biente den Gttern an geweihten Sttten mit Opfern und Weihgeschenken, mit feierlichen Umzgen und Tnzen. In frheren Zeiten brachte man auch Menschenopfer, spter opferte man nur noch Tiere, bereu Zahl sich bei besonberen Veranlassungen auf 100 ober wohl gar 1000 belief (Hefatomben). Die unblutigen Opfer bestauben in Darbringung von Speise und Trank, von Blumen und Weihrauch. Die Seelen der Abgeschobenen kommen in das finstere Reich des Hades ipluto), des Beherrschers der Unterwelt, an bereu Pforten der breikpfige Hunb Cerberus Wache hlt. Ein grmlicher Fhrmann, Sharon, bringt sie in einem Nachen der den Totenflu Styx, bamit sie von den ewigen Richtern ihr Urteil empfangen. Die Verbammten werben bent Tartarus zugewiesen, wo sie ein qualvolles Dasein führen, gepeinigt von den Er in Yen, die jeben Frevel unerbittlich rchen; die Gerechten dagegen gehen ein in die glckseligen Gesilbe des Elysinms. In allen wichtigen Angelegenheiten nahm der Staat wie der einzelne seilte Zuflucht zu den Orakeln, unter betten das des Zeus zu Dodona das lteste, das des Apollo zu Delphi das berhmteste war. Im Innern des belphischen Heiligtums befand sich ein Spalt, aus welchem betubenbe Dmpfe aufstiegen. der bemselben war der golbene Dreifu aufgestellt, auf welchem sich die wahrsagenbe Priesterin, die Pythia, nieberlie. Berauscht durch die aus der Tiefe aufsteigenden Dnste geriet sie in eilten Znstanb der Verzckung, in welchem sie einzelne Worte ausstie, die von den umstehenben Prie

8. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 19

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
3. Theseus. Jason, dipus. . 19 Argo daher der Zug Argonautenzug genannt wird das Ziel ihrer Reise. Der König tes versprach dem^Jason die Herausgabe des Vliees, wenn er zuvor zwei wilde Stiere allein an einen Pflug spannen, vier Hufen Land damit umackern, Drachen-zahne sen und die aus denselben hervorwachsenden Riesen bekmpfen wrde. Mit Hilfe der Zauberin Medea, des Knigs Tochter, fhrte er alle Aufgaben glcklich durch. Darauf schlferte Medea den Drachen durch Zauberknste ein, Jason holte das Vlie aus dem heiligen Haine und kehrte mit seiner Beschtzerin und den Ge-fhrten nach Jolkos zurck. Laios, König von Theben, lie aus..Furcht vor einem Unheil verkndenden Orakelspruch seinen Sohn dipns im Gebirge aussetzen. Durch das Mitleid eines Hirten gerettet, kam derselbe in das Haus des Knigs Polybos von Korinth, der ihn als seinen Sohn erzog. Als Jngling befragte er einst das Orakel. Gewarnt, nach seiner Heimat zurckzukehren, begab er sich nach Theben, da er Korinth fr seine Vaterstadt hielt. Unterwegs be-gegnete er einem Greise, geriet mit ihm in Streit und erschlug ihn. Es war sein Vater. Theben wurde damals von einem Ungeheuer heimgesucht. Eine Sphinx, eine Jungfrau mit einem Lwenleibe, durchzog das Land, gab den Leuten ein Rtsel auf und ttete jeden, der es nicht erraten konnte. dipns lste das Rtsel, wurde König und vermhlte sich mit der Witwe des Knigs, Jokste, ohne zu wissen, da diese seine Mnttter war. Als er seine Schuld erfuhr, stach er sich voll Verzweiflung die Augen aus und wurde von den eigenen Shnen, Eteokles und Polyneikes, in die Verbannung ge-trieben. Den unnatrlichen Shnen fluchend, verlie er an der Hand seiner treuen Tochter Antigene Theben und fand eine Zu-fluchtssttte in Athen. Der Fluch des Vaters erfllte sich bald. Die beiden Brder gerieten der das Erbe in Streit, und Polyneikes mute aus Theben fliehen. Er ging zu Ad rastos, dem Herrscher von Argos, der ihn in die Heimat zurckzufhren versprach. Sieben Helden nahmen an dem Kriegszuge wider Theben teil, ver-mochten aber nichts gegen die starkbefestigte Stadt auszurichten. Da beschlossen die feindlichen Brder, den Streit durch einen Zwei-kmpf zu entscheiden. Sie strmten aufeinander ein, und einer fiel von der Hand des anderen. Als auch noch die brigen Helden mit Ausnahme Adrasts gefallen waren, hob man die Belagerung auf. Zehn Jahre spter erneuerten die Shne der Gefallenen, die Epi-glten, den Kampf und eroberten Theben fr Therfand er, des Polyneikes Sohn. 2*

9. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 35

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
1. Geistesleben der riedjen. 35 Heldengedichte aller Zeiten und haben als allgemeines Volksbuch tief auf die Bildung der gesamten hellenischen Welt eingewirkt. Lange Zeit hindurch wurden sie von den Sngern, Rhapsoden genannt, in einzelnen Teilen oder Rhapsodien" den bewundernden Zuhrern vorgetragen und so von Mund zu Mund fortgepflanzt. Erst auf Anregung des Peisistratos sammelte ein Kreis gelehrter Männer die einzelnen Gesnge und brachte sie in ihre sptere Gestalt und Ordnung. Allmhlich machte die epische Dichtung der lyrischen Platz, in welcher die Dichter die mannigfaltigen Stimmungen einer lebhaft bewegten Seele zum Ausdruck brachten. In dieser Gattung der Poesie zeichneten sich besonders aus Archilochos -von Paros, Arion in Korinth, die Dichterin Sappho von Lesbos, Simo-nides von Keos, Pindar von Theben und der Fabeldichter sop. Mit der Ausbildung der Dichtkunst ging die Tonkunst Hand in Hand. Als Schpfer derselben gilt Terpander von Lesbos, der die vorhandenen Sangesweisen zuerst nach Kunstregeln ordnete. Von ihm rhrt auch die Festsetzung der ltesten Tonarten her. Schon lngst war es Sitte geworden, die Feste der Götter, vor allem die des Weingottes Dionysos, mit feierlichen Chor-gesngen, Tnzen und musikalischen Wettkmpfen zu verherrlichen. Mit der Zeit begann man die Schicksale des Gottes durch Rede und Handlung zu veranschaulichen. Dies geschah zuerst durch Thespis in Attika. Bald machte man statt der Schicksale des Dionysos die alten Heroengeschichten zum Gegenstande der Darstellung, selten nur groe gleichzeitige Begebenheiten. So entwickelte sich das Drama, in dem alles, was die Meister an Wohllaut, Glanz und Kraft des poetischen Ausdrucks, in Gesang und Tanz erfunden hatten, vereinigt war. Der Schpfer des ernsten Dramas oder der Tragdie ist Aschylos, der in den Schlachten bei Marathon und Salamis mit-gefochten hatte, und in dessen erhabenen Werken jene groe Zeit sich wiederspiegelt. Durch die Erzeugnisse seiner schpferischen Phantasie trug er wesentlich zu jener Kunstblte bei, durch welche Athen die Lehrmeisterin der Schnheit und des Geschmacks bei der Mit- und Nachwelt geworden ist. In seinen Dramen, von denen nur sieben erhalten sind, behandelt er die Sagen von Dauaos, Agamemnon, den Zug der Sieben gegen Theben und die Geschichte der Perser-kriege. Durch Sophokles gelangte die dramatische Kunst aus ihren 450 Hhepunkt. Seine Tragdien, unter denen Antigene und Elektra besonders hervorleuchten, zeichnen sich durch edle Sprache, schne Form, durch Kraft und Wrme aus und haben ebenfalls die Sage und Geschichte des hellenischen Volkes zum Gegenstande. Der Haupt-Vorzug der Werke des dritten groen dramatischen Dichters, Enri- 3*

10. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 59

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
1. Krndung Roms, Romulus. 59 der Unsterblichen. Das Volk aber verehrte den Stifter des Staates nnter dem Namen Qnirinns als Gott. Soweit die Sage. Schon in frhester Zeit besa Rom festgeordnete Staats-einrichtungen. Wie der Hausvater in der Familie, so war der König Herr in der Volksgemeinde. Sein Gebot war allmchtig im Frieden wie im Kriege, sein Urteilsspruch entschied der Leben und Tod wie der die Freiheit der Gememdegliedei; weshalb ihm als Zeichen seiner kniglichen und richterlichen Machtflle die Viktoren lamtsdiener) Beile und Rutenbndel vorantrugen. In allen wich-tigen Augelegenheiteu holte er den Rat des Senates ein, der anfnglich aus 100, spter ans 200 und dann aus 300 Mitgliedern bestand, welche der König aus den ltesten der verschiedenen Ge-schlechter erwhlte. Zur Wahl oder Besttigung eines Knigs, zur Erlassung neuer oder Abschaffung alter Gesetze, zur Entscheidung der Krieg und Frieden trat auf knigliche Ladung auch die gesamte Brgerschaft zu einer Volksversammlung zusammen, doch nicht um zu reden, sondern um zu hren, nicht um zu fragen, sondern um zu antworten. Die ganze rmische Staatsgemeinde zerfiel in drei Tribns oder Volksabteilungen, jede Tribns wieder in zehn Kurien oder Pfleg-schafteu mit je zehn Geschlechtern. Nur wer einem der alten Geschlechter angehrte, geno das volle Brgerrecht und wurde den Vteru der Stadt, den Patriziern, beigezhlt. Neben den vollfreien Altbrgern gab es in Rom noch eine Menge halbfreier Leute, die entweder unter dem Schutze patrizischer Geschlechter standen oder auf ihrem eigenen Grund und Boden wohnten und unter dem Namen Plebs begriffen wurden. Sie durften weder in den Volksversamm-lnngen mitstimmen, noch Staatsmter bekleiden. Ebenso rechtlos waren die aus dem Sklavenstande Freigelassenen. Der Sklave wurde nur als Sache behandelt, und dem Herrn stand volles Eigen-tnmsrecht der dessen Leib und Leben zu. Verbrechen oder Ver-gehen wurden entweder mit dem Tode oder durch Eiuziehuug eines Teils des Vermgens oder durch krperliche Zchtigung gebt. Besonders hart waren die Gesetze gegen die Schuldner. Wenn nach einer bestimmten Frist die Zahlung nicht erfolgte, so war der Schuldner samt Kindern und Habe dem Glubiger verfallen und durfte von diesem zur Sklaverei verurteilt werden. Wie die Griechen den Zeus, so verehrten die Rmer als hchste Gottheit den Himmelsknig Jupiter. Auf dem Kapitol erbaute man ihm ein Heiligtum, und von dort aus wachte er der die Geschicke der Romer und segnete ihre Taten. Ihm zu Ehren feierte man alljhrlich die kapitolinischen Spiele mit Wettkmpfen und Festlichkeiten aller Art. Zu den ltesten rmischen Gttern gehrt
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TM Hauptwörter (200)200

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